Die vorgeschriebene Interoperabilität wurde in den netzgebundenen Wirtschaftszweigen als Regulierungsinstrument eingesetzt. Derzeit wird sie als Instrument zur Gewährleistung von Wettbewerb und Fairness auf den digitalen Märkten diskutiert. Der Vorschlag der Europäischen Kommission für den Digital Markets Act sieht ausgewählte vertikale Interoperabilitätsverpflichtungen für Gatekeeper in Bezug auf Zusatzdienste, App-Stores und Side-Loading von Apps vor. Die Abänderungen des Europäischen Parlaments beinhalten horizontale Interoperabilitätsverpflichtungen für Messenger-Dienste und soziale Netzwerke.
Würden diese Interoperabilitätsverpflichtungen den Wettbewerb auf den digitalen Märkten wirklich fördern - oder könnten einige von ihnen dem Wettbewerb und der Innovation schaden?
Um zur Debatte beizutragen, veröffentlicht CERRE (Centre on Regulation in Europe) seinen neuesten Bericht ‘Interoperability in Digital Markets‘, verfasst von den führenden Wissenschaftlern Marc Bourreau, Jan Krämer und Miriam Buiten. In dieser wichtigen Arbeit wird untersucht, ob vertikale und horizontale Interoperabilitätsverpflichtungen im Zusammenhang mit marktbeherrschenden Online-Plattformen wünschenswerte politische Ziele sind, wobei ihre Auswirkungen auf den Wettbewerb und die Innovation in den betroffenen Märkten berücksichtigt werden.